25.06.2022 - Reutlinger General-Anzeiger
HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen
Ein ganz normaler Samstag im Naturtheater
Die Spielzeit auf der Freilichtbühne des Reutlinger Naturtheaters hat begonnen. Und das bedeutet für die Aktiven des Theatervereins seit Jahren: Am Samstag ist von morgens bis spät in die Nacht Theater angesagt – und zwar nicht nur auf der Bühne. 120 bis 150 Menschen kümmern sich drum, dass das Theatergelände für sein Publikum bereit ist.
Morgens geht es los – die Waldwege werden gefegt, die Mülleimer geleert und alles aufgeräumt, was so rumsteht und rumliegt. Andere kümmern sich um kleinere Reparaturen an Requisiten oder flicken auch mal Kulissen. Dieses Jahr müssen Fahrzeuge gewartet werden, die bei "Die Kirche bleibt im Dorf" wichtige Rollen spielen. Nicht zu vergessen: die Reinigung der Zuschauertoiletten. Auch hier sind ein paar Unermüdliche zugange.
Gegen Mittag wird es allmählich voller, lauter und turbulenter. Die Tontechnik prüft die Mikros und tauscht bei den Schwächelnden die Akkus aus. Die leeren Akkus kommen direkt ins Ladegerät, denn am Abend werden sie wieder gebraucht. Das Ensemble des Kinderstücks trudelt nach und nach ein, verschwindet entweder gleich in der Maske oder bringt die Requisiten an die richtigen Stellen. Es ist ein einziges Hin und Her zwischen Maske, Garderobe und Bühne, wo der Soundcheck läuft.
Der Ordnungsdienst kümmert sich derweil um das "Outfit" der Zuschauerhalle, was bedeutet, dass der Boden gefegt wird und die Sitze wo nötig abgewischt werden. Wenn sich dann die Türen für das Publikum öffnen, steht das Team am Einlass bereit, kontrolliert die Eintrittskarten und weist den Zuschauern den richtigen Weg zum Platz. In den Verkaufsständen bereitet sich das Catering-Team auf die kulinarischen Wünsche der großen und kleinen Zuschauer vor. Der kaufmännische Geschäftsführer versorgt alle mit akkurat abgezähltem Wechselgeld. In der Theaterkasse werden die PCs hochgefahren und auf dem Parkplatz sorgen wiederum Leute für ein einigermaßen geordnetes Abstellen der Fahrzeuge.
Nach der (Kinder-)Vorstellung ist vor der (Abend-)Vorstellung, dazwischen wiederholen sich die Abläufe – putzen, fegen, aufräumen, auffüllen. Das eine Ensemble verabschiedet sich, das andere kommt und alles beginnt von vorne, dieses Mal nun mit Beleuchtung. Und wenn der letzte Vorhang gefallen und der letzte Mülleiner geleert ist, gibt es zu später Stunde nur noch eine letzte Aufgabe: Das Licht ausmachen. (bm)
