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29.03.2017 - Reutlinger General-Anzeiger

Bilanz – Naturtheater Reutlingen: Über 25 000 Besucher strömten zu den Festspielen 2016 in den Wasenwald


Über 25 000 Zuschauer im Wasenwald

VON JÜRGEN SPIESS


Ganz so erfolgreich wie 2013 und 2015 waren die Wasenwald-Festspiele im letzten Jahr zwar nicht, aber die Verantwortlichen des Naturtheaters Reutlingen (NTR) zeigten sich dennoch zufrieden mit der Besucherresonanz. Zu den 35 Veranstaltungen kamen über 25 000 Besucher und bescherten dem Amateurtheater einen Überschuss von 14 319 Euro.


Mehr Mitglieder (289), mehr als 30 neue Patenschaften (390 insgesamt) und über 180 000 Euro, die ohne weitere Kreditaufnahme für acht neue Zuschauertoiletten und die Neugestaltung der Wege dorthin investiert wurden. Zudem haben sich die Einsetzung von Tilmann Scheck als kaufmännischer Geschäftsführer des Vereins und die Installation eines neuen Ticket-Systems bewährt, das seit Mai 2016 die Platzwahl und den Kartenausdruck online ermöglicht: "Es ist viel bewegt worden", freute sich der Vorsitzende Rainer Kurze bei der diesjährigen Hauptversammlung des Amateurtheaters.


Ein Grund mehr, auf die Erfolge des zurückliegenden Jahres zu verweisen. Zum Beispiel darauf, dass sich das Naturtheater zu 81 Prozent selbst finanziert und nur 19 Prozent Zuschüsse erhält. Auch die ehrenamtliche Mithilfe von zahlreichen Mitgliedern trägt zum Erfolg bei: Rund 120 Aktive leisteten 2016 gut 35 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit. 66 stimmberechtigte Mitglieder kamen zur Jahreshauptversammlung in die vereinseigene Gaststätte Waldeslust, um den Berichten und Aussprachen zu folgen und die Geschäftsträger zu entlasten. Außerdem wurde eine überarbeitete Satzungsänderung einstimmig beschlossen.

Schauten in Sachen Naturtheater nach vorn und zurück: Tilmann Scheck (von links), Bärbel Mauch und Rainer Kurze / Foto: Spiess

Schauten in Sachen Naturtheater nach vorn und zurück: Tilmann Scheck (von links), Bärbel Mauch und Rainer Kurze / Foto: Spiess

Unter anderen ist der Zweck des Vereins nun nicht mehr Volksschauspiel und Chorgesang, sondern die Förderung von Kunst und Kultur. Zu den zwei Eigenproduktionen kamen insgesamt mehr als 25 000 Besucher, wobei das Kindertheater die Erwachsenenproduktion noch übertraf. Während das Musical "Cabaret" 9 448 Zuschauer besuchten, glänzte "Aladin und die Wunderlampe" mit einem Ergebnis von 12 063 Besuchern. Überdurchschnittlich gut war auch der Tag der offenen Tür mit mehr als 2 000 Interessierten frequentiert. Die Gesamtinvestitionen für 2016 betrugen mehr als 180 000 Euro. Von den insgesamt 670 000 Euro Schulden für die vor neun Jahren gebaute Zuschauerhalle konnten 29 859 Euro abgetragen werden, sodass sich die Restschuld nun auf 419 325 Euro beläuft.

 

Erfreulich auch, dass die Stadt ihren jährlichen Zuschuss um 3 000 Euro auf 35 000 Euro erhöht hat. Dass die Auslastung niedriger als im Vorjahr ausfiel, liegt zum einen an der politisch gefärbten Aufführung, zum anderen konkurrierten "Cabaret" und "Aladin" gegen Fußball-EM und Olympische Spiele in Rio.

 

Weiter auf der Tagesordnung stand Tilmann Schecks Geschäfts- und Kassenbericht für das abgelaufene Jahr. Jugendleiterin Ana Zivkovic, die nach sechs Jahren ihr Amt aufgibt, referierte über die Jugendarbeit des Naturtheaters ("Die Jugendgruppe wird von Jahr zu Jahr größer") und Rainer Kurze gab einen Ausblick auf 2017.

 

So beginnen in diesem Jahr die Planungen und erste Vorarbeiten für den Um- und Neubau des Vereinsheims, der 2019 starten und innerhalb von vier Jahren abgeschlossen sein soll. Zudem ist geplant, 2017 rund 105 000 Euro für Renovierungen am Theatergelände, Geräteausstattung und Kleinsanierungen in der Waldesslust zu investieren.

 

Volles Programm

 

Für dieses Jahr sind wieder zwei Eigenproduktionen und zahlreiche Sonderveranstaltungen in Planung: Neben dem von der derzeit erkrankten Susanne Heydenreich inszenierten Schauspiel "Die drei Musketiere" (Premiere am 17. Juni) bringt Ambrogio Vinella das von ihm bearbeitete Kindermusical "Die Schöne und das Biest" (Premiere: 23. Juni) auf die Bühne.

 

Ein Auftritt der Backnanger Schwoba-rocker Wendrsonn, die SWR3 Live Lyrix und eine Musical Night runden das Programm ab. Nicht zu vergessen Sascha Dieners Mitternachts-Special mit dem wegweisenden Titel "Smart ohne Phone – Das Handycal". (GEA)




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