28.01.2017 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen

Mit Degen und Textbuch ins neue Jahr

Vorbei ist es mit der winterlichen Ruhe im Wasenwald. Im Naturtheater beginnen im Januar traditionell sowohl die Proben für die beiden Sommerstücke als auch alles, was mit der Freilichttheatersaison zu tun hat. Kaum sind die Weihnachtsferien vorbei, laden die Regisseure zur Leseprobe. Und sie kamen zuhauf, denn es sind wieder sehr viele, die in diesem Jahr mitspielen – im Kinderstück "Die Schöne und das Biest" wirken rund 50 kleine und große Darsteller mit und auch "Die drei Musketiere" dürfen sich über ein recht großes Ensemble freuen. Hier werden 35 – zumeist erwachsene – Schauspieler mitwirken.

Keine Frage, bei solchen Größenordnungen sind alle herausgefordert, ganz besonders aber die beiden Regieassistentinnen: Die Probenpläne müssen frühzeitig verschickt, Änderungen umgehend eingearbeitet und die Akkus der Handys ständig geladen sein, um auch auf kurzfristige Ausfälle reagieren zu können.

Damit ganz sicher keine Langeweile aufkommt – am Anfang haben ja nicht alle regelmäßig Probe – und die im Moment noch reichlich vorhandene Zeit gut genutzt wird, stehen bereits Termine fürs Fechttraining beim einen Ensemble und Gesangsproben beim anderen im Kalender.

Apropos Fechten: Dreizehn Darsteller erhalten ein professionelles Training im Bühnenfechten. Ganz interessant ist die Zusammensetzung dieser Fechttruppe, denn unter ihnen befinden sich drei Frauen, die trotz eines insgesamt ganz guten prozentualen Anteils an Männern im Ensemble in männliche Kostüme und Rollen schlüpfen müssen und dies auch überzeugend können. Und als besonderes Schmankerl wird das Publikum erleben, wie sich der Vereinsvorsitzende mit dem Degen durch das Schauspiel kämpft.

Während die Kostümschneiderinnen schon wieder mehrmals in der Woche in der Nähstube sind und fleißig erste Gewänder nach den Figurinen der Kostümbildnerin nähen, müssen sich die Bühnenbauer noch etwas gedulden.

Zwar ist das Bühnenbild im Modell bereits fast fertig, doch lassen es die winterlichen Temperaturen noch nicht zu, dass stundenlang im Freien gehämmert, gesägt und gebaut wird. Doch ist auch hier schon ein Termin für den Startschuss fixiert: Anfang Februar trifft sich das Team mit der neuen Bühnenbildnerin und bespricht den Ablauf der Arbeiten. Und dann geht es los – außer der Winter spielt nicht mit. (bm)