Thomas Schweikert betrachtet in seinem Leserbrief den Gastronomiebetrieb der Waldesslust als "wertvolle Institution" und "unverzichtbaren Zugewinn für das Naturtheater". Zugleich wirft er dem Naturtheater »markante Fehlentscheidungen« vor und es seien "fadenscheinige Gründe", warum das Naturtheater den Pachtvertrag nicht mehr weiterführt.
Zweifelsohne entwickelte sich die Waldesslust in den letzten Jahren dank des Engagements des Pächters sehr positiv. Sicher hat auch das Naturtheater seinen Teil dazu beigetragen, und beide Seiten haben voneinander profitiert. Wir möchten aber auch noch folgendes anmerken: Das Naturtheater teilte dem Pächter bereits 2016 mit, dass eine Pachtverlängerung nur noch bis Oktober 2018 möglich ist. Der Pächter hat jedoch den Entschluss gefasst, den Gastronomiebetrieb bereits Ende 2017 aufzugeben.
Gern laden wir Sie, Herr Schweikert, zu einem Rundgang ein in unser derzeitiges Betriebsgebäude, eine alte Holzbaracke. Dabei können Sie sich selbst einmal einen Eindruck von den Probe- und Arbeitsräumen oder dem Kostümfundus verschaffen. Überall fehlt es an Platz, die Arbeitsbedingungen sind nicht mehr zumutbar, die Bausubstanz ist besorgniserregend. Aufgrund der geplanten Bau- und Sanierungsmaßnahmen ist der Verein auch auf die Räumlichkeiten in der Gaststätte angewiesen – dies ist existenziell für das Naturtheater. Den Pachtvertrag nicht weiterzuführen ist eine lang überlegte, sehr gut durchdachte und zwingend notwendige Entscheidung. Mit fadenscheinigen Gründen hat das nichts zu tun.
Rainer Kurze, Erster Vorsitzender Naturtheater Reutlingen e. V.