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29.04.2017 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen


Eine schrecklich schöne Maske

Zu einer Theaterinszenierung gehören viele einzelne Mosaiksteine – das Bühnenbild, die Kostüme, der gute Ton, das rechte Licht, aber natürlich auch die Maske. Für alle Ressorts – auch für die Maske – gibt es Expertinnen und Experten, die die Ideen entwickeln und Entwürfe präsentieren, die Hand anlegen und den Ideen Gestalt geben. Soweit so gut. Doch was ist denn überhaupt eine Maske? Und was macht ein Maskenbild aus?

 

Fragt man eine Suchmaschine im Internet nach diesem Wort, erhält man allerlei nützliche und durchaus auch unbekannte Informationen. So stammt das Wort aus dem Arabischen; "maskharat" ist eine Gesichtsbedeckung und bezeichnet dem Ursprung nach ein vor dem Gesicht getragenes plastisches Gebilde. Im antiken griechischen Theater wurden typisierte Masken benutzt, um die Rolle besser zum Ausdruck zu bringen.

 

Heute hingegen ist die Kunst des Maskenbaus nur noch wenig bekannt. Und so wird an vielen Theatern oft eben "nur" noch geschminkt. Das gilt allerdings nicht fürs Naturtheater Reutlingen, denn an der Freilichtbühne im Wasenwald gibt es glücklicherweise eine junge Frau, die sich nach ihrer beruflichen Ausbildung zur Friseurin für dieses Genre interessiert und den siebenteiligen Maskenkurs im Fortbildungsangebot des Landesverbandes Amateurtheater besucht und erfolgreich abgeschlossen hat. Ihre Leidenschaft ist ungebrochen und es gibt immer wieder Gelegenheit sie auszuleben, nicht in jeder Saison, aber doch hin und wieder. So hat sie in den letzten Jahren die Nase des Sams und das Kinn der Hexe Rumpumpel geschaffen.

Maskenbildnerin Tanja Günter in Aktion / Foto: Naturtheater

Maskenbildnerin Tanja Günter in Aktion / Foto: Naturtheater

Das diesjährige Kinderstück stellt sie vor eine ganz besondere Herausforderung, denn das Biest sieht ja gar fürchterlich aus. Für diese Kolumne hat die Künstlerin – um eine Kunst handelt es sich ganz sicher – ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert: Um die notwendige Gummimilchmaske – man kann auch Latexmaske sagen, was aber nicht so exotisch klingt – herzustellen, wurde ein Gesichtsabdruck aus Gips hergestellt. Dieses sogenannte Negativ wird ausgegossen, um wieder zum Original-Gesicht zurückzukommen. Nun wird dieses Gesicht bearbeitet und in diesem Fall schön hässlich gemacht. Zum Schluss wird wieder ausgegossen und voilà fertig ist die Maske! Das Publikum kann sich also auf ein echtes Biest freuen. (bm)




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