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22.06.2012 - Reutlinger General-Anzeiger

Naturtheater - Morgen Start in die neue Saison. Premiere für die Bühnenfassung von Bram Stokers »Dracula«


Gefährliche Liebschaften: Dracula im Naturtheater Reutlingen


Das Naturtheater startet morgen, Samstag, 23. Juni, in die Saison. Um 20.30 Uhr ist Premiere für das Erwachsenenstück: »Dracula«, die Geschichte des berühmtesten Vampirs der Literatur- und Filmgeschichte, in der Inszenierung von Susanne Heydenreich, der Intendantin vom Stuttgarter Theater der Altstadt, die seit einigen Jahren beim Naturtheater die Regie beim Erwachsenenstück führt.

 

Dem unheimlichen Grafen verfallen: Julia Coolens als Lucy mit »Dracula« Holger Schlosser / Foto: Uschi Pacher

Über 28 000 Besucher erlebten im vergangenen Jahr die Veranstaltungen auf der Freilichtbühne im Wasenwald mit ihrer architekturpreisgekrönten neuen Zuschauerhalle. Die Führungsmannschaft um den Vorsitzenden Rainer Kurze hofft, dass auch der Spielplan in diesem Jahr wieder die Zuschauer anzieht. Neben »Dracula« steht wieder einmal »Pippi Langstrumpf« als Kinderstück auf dem Programm. Das hat am Freitag, 29. Juni Premiere.

 

»In dieser Geschichte geht es um menschliche Abgründe«

 

Zum 100. Todestag des irischen Schriftstellers Bram Stoker nimmt sich das Ensemble seines Klassikers »Dracula« an und verwandelt den Wasenwald in das rumänische Transsylvanien. Susanne Heydenreich in ihren Gedanken zur Inszenierung: »Vor 100 Jahren, am 20. April 1912, starb Bram Stoker, der Schöpfer von Dracula. Aber Dracula selbst ist alles andere als tot. Im Gegenteil, in den vergangenen Jahren entstand eine neue und moderne Form des Vampirismus, wurde gesellschaftsfähig und damit buch- und serientauglich. Und jetzt treibt diese Fledermaus also im Reutlinger Wasenwald ihr Unwesen.«

In dieser Geschichte geht es um (menschliche) Abgründe, um die Ausübung von Gewalt, um sexuelle Energie, homo-erotische Neigungen, Unterdrückung im Kampf der Geschlechter, um Erotik, Vergewaltigung, und vor allem: um »einen ganz besonderen Saft« - das für uns alle und für Vampire umso mehr Leben spendende Blut«.

Heydenreich weiter: »Dracula ist eine Geschichte über Veränderung, über die Ängste und Abgründe einer Gesellschaft, die dem Wandel der Zeit unterliegt. Im viktorianischen London kämpft eine kleine Elite - Arzt, Jurist, Amerikaner und holländischer Theologe und Wissenschaftler - gegen den Übergriff des Bösen. Angst macht sich breit gegen die seuchenartig nach London eindringende andere Kultur, gegen den Fremden. Zumindest in diesem letzten Punkt ist Dracula leider vielerorts aktuell.«

Es gebe viele Bühnenfassungen, schreibt Susanne Heydenreich, fast alle scheiterten an der Realisation auf der Bühne und entfernen sich deswegen zwangsläufig von der Vorlage des Romans. Aber der Reiz liege doch darin, diese unheimliche Geschichte, die sich bei Stoker nur aus einer Dokumentation von Briefen und Telegrammen erzählt, möglichst adäquat und glaubhaft auf die Bühne zu übersetzen - das hat das Naturtheater engagiert angegangen.

Zum Inhalt: Der Kanzleiangestellte Jonathan Harker reist nach Transsylvanien, um Graf Dracula Grundstücke zu verkaufen. Als Dracula später ein Haus in London bezieht, ereignen sich grausame und mysteriöse Todesfälle. Ratlos bittet der Arzt Dr. Steward den holländischen Wissenschaftler Van Helsing zu Hilfe.

 

»Dracula ist alles andere als tot«

 

Nicht nur Mina Murray, die Verlobte Jonathans, verfällt der erotischen Anziehungskraft des Grafen. Doch Van Helsing durchschaut die Vorgänge. Dracula flieht zurück nach Transsylvanien, verfolgt von Harker, Mina, Steward und Van Helsing, die den Kampf gegen den übermächtigen Fürsten der Finsternis aufnehmen.

In der Hauptrolle des Grafen Dracula ist Holger Schlosser zu sehen, Ulrich Heck spielt den Arzt Dr. Jack Seward, Sascha Diener den Wissenschaftler Abraham Van Helsing, Irfan Kars den Kanzleiangestellten Jonathan Harker. Julia Coolens verfällt als Harkers Verlobte Mina Murray den Verführungskünsten des Grafen. (GEA)




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