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19.05.2012 - Reutlinger General-Anzeiger

Einspruch aus der Schneiderei

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen


Mit dem Schauspiel »Dracula« hat sich das Naturtheater Reutlingen – wie mehrfach berichtet – einer besonderen Herausforderung gestellt. Der Autor des Romans, Bram Stoker, dessen Todestag sich im April zum 100. Mal jährte, gehört zu den Gründervätern des modernen Vampirmythos und prägte ein konkretes Vampirbild. Möglicherweise beeinflusste ihn seine traumatische Kindheit, in der er jahrelang schwer krank war und sich mit dem »ewigen Schlaf« beschäftigte.

Blutige Angelegenheit: Das Naturtheater lässt demnächst »Dracula« zubeißen
Foto: privat

Blutige Angelegenheit: Das Naturtheater lässt demnächst »Dracula« zubeißen
Foto: privat

Stoker hat die Schauplätze seines Romans nie gesehen, sondern sich durch Recherchen in Bibliotheken und Archiven weitreichende – aber nicht immer korrekte – Kenntnisse angeeignet. Ihn faszinierten die Vampirsagen und das Bluttrinken. Und genau hier steckt eine Herausforderung für das Theater: Es fließt Blut auf der Bühne … und über die Kostüme! Da kommt unwillkürlich Einspruch aus der Kostümabteilung, denn die Damen in der Schneiderei haben nicht wochenlang gemessen, zugeschnitten, genäht und probiert, um sich ihre Arbeit ruinieren zu lassen. Zumal das Bühnengelände mit all seinen Steinen, Holzböden und immer wieder regennassen Wegen die Kostüme ja schon ohne Bluteffekte erheblich beansprucht. Nun, der Protest der Schneiderei wurde erhört; es wird nach einer Lösung gesucht, mit der alle leben können – und die (hoffentlich) auch Bram Stokers konkretem Vampirbild genügt hätte. (GEA)




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