03.10.2010 - Schwäbisches Tagblatt, Tübingen
14. Reutlinger Theateroffensive
Volles Haus und ein neuer Rekord bei den Abos
Gutes Theater versprach OB Barbara Bosch vor komplett besetzten Zuschauerrängen den Besuchern, die sich am Freitagabend zum Eröffnungsfest der 14. Reutlinger Theateroffensive in der zweiten Tonne-Spielstätte eingefunden hatten – gutes Theater unter erschwerten Bedingungen allerdings, weil in der Planie 22 derzeit gebaut wird und Theaterspielen nur dem Engagement des Tonne-Ensembles zu verdanken sei.
Und wohl auch der Stadt, denn Bosch nutzte ihre Begrüßungsrede dafür, ein Bekenntnis für das geplante Theaterzentrum abzulegen. "Wir sollten dafür die Option erhalten", sagte sie. Und überhaupt habe die Stadt nicht damit angefangen, bei der Kultur zu sparen. "Das ist in Reutlingen nicht der Fall."
Dass man in der Region auf einem guten Weg sei, zeigten die Besucherzahlen der Saison: 20 300 im Naturtheater, 19 000 in der Tonne und – was ein neuer Rekord ist – 270 Abonnements bei der Theateroffensive. Die daran beteiligten Theater präsentierten anschließend, von Heiner Kondschak moderiert, einen viel beklatschten Ausschnitt ihrer Produktionen: das "Tier mit drei Buchstaben" des Tübinger Zimmertheaters und das bunte Singspiel "Theatertreffen" des Melchinger Lindenhofs.
Danach zeigten Reutlinger Tonne-Schauspieler einen Ausschnitt aus "Orpheus Underdogs" und das LTT eine Szene aus "Konfetti", dem neu aufgelegten Zauberabend für politisch Verwirrte. Derweil sang Asita Djavadi auf der Café-Bühne ihre Chansons, spielte Gotthardt Sinn Auszüge aus der Stückcollage "68" und provozierten die beiden Lindenhöfer Bernhard Hurm und Uwe Zellmer in "Heidenei! Kenner zwei" mit schwäbischem Witz einen Publikumslacher nach dem anderen.