14.06.2010 - Reutlinger General-Anzeiger
Buntes Bühnentreiben vor amüsiertem Publikum
Naturtheater - Einen Vorgeschmack auf die kommende Spiel-Saison erhielten Gäste beim Tag der offenen Tür
Von Regina Störk
"Das Wetter könnte etwas besser sein", fand Rainer Kurze, Vorsitzender des Naturtheaters Reutlingen, mit kritischem Blick in Richtung Himmel. Petrus meinte es am Tag der offenen Tür des Theaters am Sonntag längst nicht so gut mit Mitgliedern, Akteuren und Helfern, wie sie es eigentlich verdient hätten. Immer wieder fielen ein paar Tropfen. "Das gehört dazu", kommentierte Kurze achselzuckend - und das Geschehen auf der Bühne nahm seinen Lauf.
Bunt und turbulent, schelmisch und frech vermittelten Schauspieler, Regie und Bühnenbildnerin, was das Naturtheaterpublikum in der bevorstehenden Spielzeit erwartet. Die beiden Räuber "Blech und Trommel" turnten in dem Kindermusical "Cinderella" übermütig über die Bühne, während das arme Aschenputtel sich so, wie man es aus dem Märchen kennt, um den Haushalt kümmern musste. Die Schauspieler entführten ihre Gäste zum Glöckner von Notre Dame und gaben einen Einblick, wie das Leben im "finsteren" Mittelalter so war. Jupiter spielte eine Rolle und das Volk, während Max, ein kleiner Dieb, Asyl in Notre Dame suchte.
Nicht alle Schauspieler traten in Kostümen auf, und auch so manches Bühnenbild und viele Details blieben verborgen. "Wir möchten schließlich nicht zu viel verraten, damit Sie auch wiederkommen", so Kurze augenzwinkernd.
Auch einen Vorgeschmack auf das Konzert von Daniél Iberra bekam das Publikum am Tag der offenen Tür präsentiert. Zwischen den Vorführungen auf der Bühne unterhielt das Naturtheater-Team seine Gäste auf dem Theatergelände. Die Kinder konnten sich Krönchen und kleine Glocken basteln oder sich einfach ganz fantasievoll und theaterfachmännisch schminken lassen. Die Lokomotive Emma lud zu Rundfahrten übers Gelände ein und auf einem lauschigen Plätzchen unter Bäumen konnten es sich die Besucher mit roter Wurst und allem, was dazu gehört, gemütlich machen.
Trotz des Wetters hatten schließlich doch eine ganze Menge Interessierter den Weg zum Naturtheater gefunden. Unter dem Tribünendach der neuen Halle saßen sie gut und trocken. Nass wurden nämlich nur die Akteure auf der Bühne.