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Der kaufmännische Geschäftsführer Tilmann Scheck (links) und der Vereinsvorsitzende  Rainer Kurze vom Naturtheater haben Großes vor.
ARCHIVFOTO: NIETHAMMER

Der kaufmännische Geschäftsführer Tilmann Scheck (links) und der Vereinsvorsitzende Rainer Kurze vom Naturtheater haben Großes vor.
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23.11.2019 - Reutlinger General-Anzeiger

"Handlungsbedarf ist unbestritten"

Naturtheater – Über die Höhe eines möglichen Zuschusses seitens des Landkreises wird derzeit beraten


Die Höhe eines möglichen Zuschusses an das Naturtheater Reutlingen werde momentan vom Kreistag vorberaten, heißt es in einer Pressemitteilung des Reutlinger Landratsamtes. "Aus Sicht des Landkreises seien aber grundlegende Fragen noch nicht beantwortet, die für die Entscheidung des Kreistages wichtig sind, in welcher Höhe die vorgesehene Investition des Naturtheaters gefördert werden kann", mit diesen Worten nimmt die Pressesprecherin des Landkreises Reutlingen, Christine Schuster, zu Presseberichten Stellung.

 

Seit 2018 hätten mehrere Gespräche mit Vertretern des Naturtheaters stattgefunden. Unbestritten seien dabei der Handlungsbedarf und vor allem auch die Bedeutung des Naturtheaters Reutlingen für die Stadt, den Landkreis und die Region. "Angesichts der sehr hohen Investitionssumme von etwa 8,6 Millionen Euro sind jedoch vor einer Förderung beispielsweise Fragen des Gesamtkonzeptes für den Betrieb des Neubaus, der Baustandards, des Raumprogramms und weitere grundsätzliche Fragestellungen zu klären und zu plausibilisieren", so Schuster.

 

In den Gesprächen sei mit den Vertretern des Naturtheaters insbesondere die Notwendigkeit einer Investition in dieser Größenordnung erörtert worden. In diesem Zusammenhang sei die Möglichkeit diskutiert worden, das Naturtheater als "Kompetenzzentrum" für Natur- und andere Amateurtheater auch außerhalb der Stadt Reutlingen und damit in der Region und im Land weiterzuentwickeln. Weiterhin seien ergänzende Fördermöglichkeiten aufgezeigt worden, etwa durch das Land für innovative Bauvorhaben.

 

Im Rahmen eines Vor-Ort-Termins mit Vertretern aus Fraktionen des Reutlinger Kreistages Anfang November seien dann ergänzend zum Verlauf der bisherigen Gespräche die offenen Fragen nochmals konkret zusammengefasst worden.

 

Diese hätten bis zum Einstieg in die Haushaltsberatungen noch nicht geklärt werden können, seien jedoch Voraussetzung für eine sachgerechte Entscheidung. Dies auch im Hinblick darauf, dass der Eindruck bestehe, dass der Standard für die geplante Investitionsmaßnahme hoch und ein ambitioniertes Raumprogramm zugrunde gelegt worden sei. Ein erster Anhaltspunkt hierfür sei etwa die Höhe der Baukosten je Quadratmeter, die sich bei der ersten Berechnung ergeben hätten und im Vergleich zu anderen Investitionen hoch erscheinen.

 

Herausragende Bedeutung

Um vor diesem Hintergrund den Interessen des Naturtheaters gerecht werden zu können, werde ein Vergleich mit anderen durch Kommunen und Land geförderten Naturtheatern in Baden-Württemberg erhoben und in die Beratung eingebracht. Dem Landratsamt Reutlingen liege nun seit dem 19. November eine Stellungnahme des Naturtheaters vor, die momentan bewertet und anschließend in den zuständigen Kreistags-Gremien beraten werde. Es treffe zu, dass die Landkreisverwaltung vor dem Hintergrund der offenen Fragen zunächst einen Investitionszuschuss von 100 000 Euro vorgeschlagen habe. Dieser Betrag entspreche den bisher vom Kreistag beschlossenen Zuschüssen für Investitionsvorhaben bei Kultureinrichtungen, etwa für den Neubau der Tonne und des Theaters Lindenhof.

 

Soweit der Vergleich zum Naturtheater Hayingen gezogen werde, sei festzustellen, dass auch dieses Naturtheater eine weit überregionale und herausragende Bedeutung habe und ebenfalls bereits erhebliche Investitionsbedarfe für das kommende Haushaltsjahr angekündigt habe.

 

"Es ist deshalb sachgerecht und in der Verantwortung des Landkreises und des Kreistags, die offenen Fragen zu klären, zu bewerten und der weiteren Beratung zugrunde zu legen. Dies dürfte auch für die Antragsstellung beim Land Baden-Württemberg hilfreich sein. Im Übrigen sind diese Kriterien dann auch bei künftigen Förderungen von Kultureinrichtungen zugrunde zu legen", so Schuster abschließend. (eg)




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