HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen
Freiwilligendienst in der Kultur
Den Bundesfreiwilligendienst gibt es seit 2011. Er ist ein Angebot an Personen jeden Alters, sich außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl zu engagieren – im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich oder im Bereich des Sports, der Integration sowie im Zivil- und Katastrophenschutz. Junge Menschen erhalten Einblicke in die Berufswelt, Ältere geben ihre Lebenserfahrung an andere weiter. Es ist in jedem Fall eine Win-win-Situation für alle – und es macht Freude.
Beim Naturtheater Reutlingen ist seit Juli die mittlerweile dritte Bundesfreiwillige im Einsatz – nach Tanja Günter im Jahr 2012 und Michaela Weiss 2019. Renate Schlenker ist ein Allroundtalent. Sie hat Schreinerin gelernt und viele Jahre in einem Spielzeugbetrieb gearbeitet. Nun geht es langsam auf die Rente zu und sie hat sich entschieden, noch mal was ganz anderes und vor allem Sinnvolles zu machen.
Da sie Musik liebt und macht, lag ein Einsatz im kulturellen Bereich nahe. Sie wohnt in Tübingen und da liegt das Naturtheater quasi vor der Tür. Wer im Sommer bei einer Freilichtbühne anfängt, hat keine andere Wahl als beim Spielbetrieb zu unterstützen. So konnte man die neue "Bufdi" oder korrekt gesagt Bundesfreiwillige an den Vorstellungen im Imbiss beim Vorbereiten und Verkaufen von Speisen und Getränken finden. Außerdem ist sie im Kostümfundus und im Vereinsarchiv zugange. Ganz kann sie ihre handwerkliche Vergangenheit natürlich nicht hinter sich lassen und so engagiert sie sich im Regalbau.
Wenn dann im neuen Jahr der Bühnenbau wieder loslegt, ist es keine Frage, wo sie zu finden sein wird – bei den Kulissenarbeiten und in der Requisite. Sie und die Bühnenbildnerin Catrin Brendel haben sich bereits beschnuppert und "für gut befunden", sodass einer erfolgreichen Zusammenarbeit nichts im Weg steht. Und wenn es so läuft wie bei ihren Vorgängerinnen – und wie an vielen anderen Einsatzstellen auch –, bleibt sie dem Naturtheater nach dem BFD erhalten. Die Vorzeichen sind günstig. Und wer soll etwas gegen die bereits erwähnte Win-win-Situation haben? (eg)
